THERAPIE

Der erste, grundlegende Schritt nach der Diagnose einer diabetischen Netzhauterkrankung besteht darin, die bekannten Risikofaktoren zu reduzieren. Das bedeutet in erster Linie, die Blutzucker- und Blutdruckeinstellung zu verbessern. Damit kann einer weiteren Verschlechterung entgegengewirkt werden. Die weitere Therapie orientiert sich an Stadium und Form der Erkrankung.1,2,3

Befindet sich eine nicht-proliferative diabetische Netzhauterkrankung in einem noch milden oder mäßigen Stadium ohne Makulaödem, wird in den meisten Fällen - zusätzlich zur obligatorischen Senkung der Risikofaktoren – von einer Therapie abgesehen und nur beobachtet.4

Liegt allerdings bereits eine schwere nicht-proliferative Form der diabetischen Netzhauterkrankung ohne Makulaödem vor, kann eine sogenannte “panretinale Laserkoagulation” der feinen Gefäße der Netzhaut erwogen werden. So kann ein Fortschreiten der Erkrankung unterbunden werden.4

Bei der proliferativen Form, wenn es also bereits zu Gefäßwucherungen kommt, kann die großflächige Behandlung der Netzhaut durch eine panretinale Laserkoagulation erfolgen. Für manche Patient:innen kommen in diesem Stadium auch eine Injektionstherapie mit sogenannten VEGF-Hemmern bzw. bestimmte chirurigsche Verfahren in Frage.4

Wenn zusätzlich ein diabetisches Makulaödem vorliegt, wird eine Injektionstherapie mit sogenannten VEGF- bzw. VEGF/ANG-2-Hemmern oder Kortikosteroiden begonnen. Diese Arzneimittel werden mittels einer Injektion in den Glaskörper eingebracht, dies nennt man “intravitreale Injektion” oder “IVOM-Therapie“ (die Abkürzung IVOM bedeutet „intravitreale operative Medikamenteneingabe“). VEGF- und ANG-2 Hemmer sind Wirkstoffe, die das Wachstum von Gefäßen hemmen und ihre Durchlässigkeit reduzieren, Kortikosteroide wirken entzündungshemmend. Diese Arzneimittel wirken nur über einen bestimmten Zeitraum, weshalb die Injektionen regelmäßig wiederholt werden müssen.2,4

In bestimmten Fällen können Ärzt:innen auch eine Laserbehandlung der geschädigten Areale der Netzhaut durchführen. Diese Behandlung nennt man Laserkoagulation.4

Bei vielen Patient:innen kann die Sehkraft durch diese Therapien stabilisiert werden oder sogar zu einer spürbaren Sehverbesserung führen. Generell gilt: Bei
allen Behandlungsformen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen nötig.2

 

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Abb.: Das Auge wird mit Augentropfen betäubt. Danach wird ein VEGF-Hemmer oder VEGF/ANG-2 Hemmer mit einer feinen Nadel zur Behandlung des DMÖ ins Auge gespritzt.

 

 

 

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